Verliebt in den besten Freund by Debra Webb

Verliebt in den besten Freund by Debra Webb

Autor:Debra Webb [Webb, Debra]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Contemporary
ISBN: 9783862787999
Google: 8A22PgAACAAJ
Barnesnoble:
Herausgeber: Cora-Verl.
veröffentlicht: 2006-03-14T23:00:00+00:00


6. KAPITEL

Zach wartete geduldig bei der großen Eiche. Er hatte bereits mit seiner Mutter zu Abend gegessen. Bei jedem Versuch, die Sprache auf Helen zu bringen, hatte sie schnell das Thema gewechselt. Colleen Ashton war sehr geschickt, wenn es darum ging, Diskussionen zu vermeiden, an denen ihr nichts lag. Schließlich hatte Zach aufgegeben und sich damit abgefunden, ihr Lieblingsthema zu erörtern – ihren Geburtstag. Zach fragte sich im Stillen, ob Beth wohl schon ein Motto eingefallen war. Die Ärmste! Sie hatte wirklich die undankbarste Aufgabe von allen, aber sie hatte sich nicht beklagt.

Die Dunkelheit war schnell hereingebrochen. Er lehnte sich gegen den Stamm der Eiche und fragte sich, was Beth wohl aufgehalten haben mochte. Vielleicht ließ sie ihn ja absichtlich warten. Frauen spielten gern Spielchen.

Aber hier ging es nicht um irgendeine Frau … hier ging es um Beth.

Er stieß die Schaukel an und schaute den hypnotisierenden Bewegungen zu. Obwohl es mehr als zwanzig Jahre her war, erinnerte Zach sich daran, als sei es gestern gewesen: wie er Mr McCormick dabei geholfen hatte, die Schaukel aufzuhängen. Und später dann hatte Zach zahllose Stunden damit verbracht, die Schaukel für Beth anzustoßen. Sie hatte vor Freude gekreischt und ihn gebeten, sie immer höher steigen zu lassen.

Schon da hatte ihr sein Herz gehört.

Das ist lange her, dachte er, genervt von seinen untypischen sentimentalen Anwandlungen. Er und Beth lebten jetzt ein anderes Leben, hatten sich total verändert. Hätte sie das geringste Interesse daran gehabt, ihn zu heiraten, dann hätte sie nicht einen anderen genommen. Sicher, als Mädchen hatte sie für ihn geschwärmt, aber dann hatte sie sich doch entschieden, mit einem anderen ihr Leben zu teilen. Aber wie war ihr derzeitiges Verhalten zu erklären?

Möglicherweise dachte sie, dass sie bei ihm, Zach, kein Risiko einging. Sie konnte sich ihren Spaß holen und brauchte später nicht zu befürchten, ihm regelmäßig über den Weg zu laufen, wenn er erst wieder in Chicago war. Er war auch nur ein Mensch und würde nur zu gern darauf eingehen. Aber es wäre ein Fehler. Ihre Beziehung würde sich dadurch von Grund auf ändern. Es würde nie mehr dasselbe zwischen ihnen sein. Und das alles nur für eine kurze Affäre.

Und mehr als eine Affäre würde nicht dabei herauskommen. Sie lebte hier, und sein Leben war die Anwaltskanzlei. Eine ausweglose Situation. Er musste ihr klar machen, dass die ganze Sache eine Schnapsidee war.

Das Klappen einer Tür war vom Cottage zu hören. Beth kam langsam auf ihn zu. Schon allein bei ihrem Anblick reagierte sein Körper.

Der Wind frischte auf, spielte mit ihrem goldenen Haar und ließ es um ihre Schultern wirbeln. Sie hatte sich umgezogen. Jetzt trug sie eine blassblaue Bluse, die sich eng an ihren Oberkörper schmiegte, die festen Brüste hervorhob. Eine dazu passende Hose umschmeichelte wie eine zweite Haut ihre wohlgeformten Beine.

„Ich hoffe, ich habe dich nicht warten lassen.“ Sie setzte sich auf den Sitz der Schaukel wie vor zwanzig Jahren, als erwarte sie von ihm, dass er sie anstieß.

Zach verschränkte die Arme vor der Brust. „Kein Problem. Ich habe einen Plan.“ Was die Wahrheit war – aber welchen Plan er meinte, brauchte sie ja nicht zu wissen.



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